Zuerst Top - Dann Flop
Natürlich ging ich topmotiviert an den Start. Das Rennen am Neusiedlersee war fast perfekt verlaufen, ich hatte einige gute Trainingskilometer in den Beinen und freute mich schon so richtig auf den Radmarathon. Als ich nach einer ruhigen Anreise in Mondsee ankam, war zwar das Wetter nicht optimal und ein wenig kühl, aber das konnte meine Stimmung nicht trüben. Der Start verlief ohne Probleme und die ersten Kilometer wurden richtig schnell heruntergespult.
Zügig ging es dem Mondsee und anschließend am Wolfgangsee entlang. Die nassen Strassen und teilweise wieder undisziplinierte Radfahrer störten zwar hin und wieder, aber im Großen und Ganzen lief alles ruhig ab. In dieser Tonart ging es auch Richtung Traunsee und die Geschwindigkeit war richtig gut. In der Zwischenzeit hatte sich eine große Gruppe gebildet, die wirklich Tempo aufgenommen hatte. Als wir bei Altmünster abbogen, um den nächsten See anzusteuern hatten wir locker einen Schnitt von bis zu 40 km/h drauf. Natürlich war mir klar, das dies nicht bis zum Ende Rennens weitergehen konnte, aber bis zum Kilometer 80 lief alles super ab. Keinerlei Erscheinungen von Müdigkeit oder schweren Beinen. Alles lief tiptop.
Auch die befürchtete Steigung zwischen Kilometer 70 und 80 konnte meine Begeisterung nicht trüben. Zwar war der Anstieg schon relativ heftig, aber ich zog mein Ding hier einfach durch. Nach diesem Anstieg hatte sich die Gruppe zwar verkleinert, aber trotzdem liessen wir nach der Steigung beim Tempo nicht nach. Vielleicht war dies ein Fehler, denn als den Attersee entlangfuhren kam bei Kilometer 100 der (so heftig) nicht erwartete Einbruch. Ich konnte den Schnitt von weit über 30 km/h einfach nicht mehr mithalten und musste die Gruppe ziehen lassen. Ab Seewalchen war ich nur noch als One-Biker-Show unterwegs und musste einen um den anderen Mitstreiter an mir vorüber ziehen lassen. Besonders schlimm wurde es dann als wir bei Atters abbogen und die 2. extreme Steigung losging. Ab hier ging wenig bis fast gar nichts mehr. Ich quälte mich über diese Hügel hinauf und wünschte mir, ich wäre die ersten 100 km nicht ein derartiges Tempo gefahren. Es war wirklich extrem mühsam diese Steigung zu überwinden. Somit war mir auch klar geworden, das ich meine Form doch etwas überschätzt hatte. Wieder fuhr Einer nach dem Anderen an mir vorbei. In der Zwischenzeit war auch die Sonne herausgekommen, was es aber trotzdem nicht leichter machte.
Als ich endlich diese Steigungen überwunden hatte, war ich doch ziemlich fertig. Als es dann aber ab Kilometer 120 wieder bergab ging, konnte ich doch noch meinen Ehrgeiz wecken und konnte bis zum Schluss doch wieder ein halbwegs vernünftiges Tempo fahren. Die letzten Kilometer spielte ich sogar wieder eine Art Zugmaschine, denn es hängten sich wieder einige Fahrer bei mir an. So gesehen bestand das Rennen aus 2 Teilen: die ersten 100 km waren einfach geil. Ein Superzug, keine großen Probleme und alles OK. Aber ab 100 km war ich einfach am Ende. Hier fehlten mir wohl doch noch das Klettertraining oder die Trainingskilometer. Trotzdem war es ein schöner Radmarathon.
Daten und Fakten zum Radmarathon
Datum | 30.06.2013 |
Start | 07:30 Uhr |
Ort - Start | Mondsee |
Ort - Ziel | ebenda |
Distanz | 135 km |
Höhenmeter | 1.665 m |
Ergebnis
Bezeichnung | Name | Gesamtzeit (hh:mm:ss) | Anzahl Finisher |
---|---|---|---|
Sieger HERREN | Johannes BERNDL | 3:26:25 | 433 |
Sieger DAMEN | Christina HÖLLER | 3:49:07 | 35 |
Gesamtzeit (hh:mm:ss) | 4:10:27 |
Gesamtrang | 238 |
Klasse | U45 Herren |
Klassenrang | 185 |