Die Vorfreude auf diesen Tag war sehr groß, da ich nach einigen Jahren wieder die Gelegenheit hatte, im Meer zu tauchen. Wenn man es genau nimmt, das erste Mal seit Erlangung meines Tauchscheines 2017/2018. Es ging also mit dem Mustang schnurstracks nach Key Largo, wo zuerst eine Einweisung (vulgo Refresherkurs) in einem Swimmingpool stattfand und dann ging es am Nachmittag schon Richtung Meer.
An diesem Tag stand mein erster Tauchgang seit mehreren Jahren an. Deswegen war ich einerseits etwas nervös andererseits freute ich mich riesig darauf. Um 07:30 Uhr war Treffpunkt bei einer Tauchschule in Key Largo, wo wir danach am Vormittag in einem Swimmingpool in einem nahegelegenen Hotel unsere Übungen machten. Zu meiner Überraschung lief alles wirklich gut und ich hatte nur beim Zusammenbauen meines Equipments ein bisschen Schwierigkeiten. Das Tarieren und das Tauchen selbst gingen wirklich problemlos. Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann auf ein Boot, wo sich etwa 20 Leute versammelt hatten, um vor Key Largo zu tauchen.
Darunter waren nicht nur Taucher, sondern auch Schnorchler und von jung bis alt. Nach der Ausfahrt blieb unsere Gruppe vom Vormittag zusammen und ein jüngerer Man gesellte sich zu uns. Nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon ins Wasser und es klappte alles ganz gut, nur das leider ein Mitglied unserer Gruppe leichte Probleme hatte. Man muss dazusagen, es war auch relativ hoher Seegang, aber unter Wasser spielt dies ja keine Rolle. Aufgrund dieser Probleme kehrten wir dann zurück und während der Rückkehr hörten wir auch ein Alarmsignal. Als ich dann über die Plattform ins Boot stieg, wusste ich auch warum. Ein älterer Mann, ein Schnorchler, lag regungslos mitten im Boot und wurde bereits beatmet und mittels Herzmassage reanimiert. Als alle am Boot waren, fuhren wir fast mit Vollgas zurück Richtung Hafen.
Um es kurz zu machen: der Mann verstarb wahrscheinlich an einem Herzinfarkt oder einer Herzattacke, die Sanitäter, die im Hafen auf das Boot kamen, konnten nichts mehr tun und schließlich nahm die Polizei diverse Zeugenaussagen auf. Wir fuhren schließlich alle ein wenig deprimiert zurück zur Anlegestelle und verabschiedeten uns. Danach fuhr ich noch mit dem Ford Mustang etwas nachdenklich nach Homestead zurück. Das tragische dabei war auch, das der junge Mann, der sich unserer Gruppe angeschlossen hatte, der Enkel des Verstorbenen war. So nah lagen Freude über den Tauchausflug auf der einen Seite und Tod und Drama auf der anderen Seite nebeneinander.