Ein weiteres "Coronajahr" ist überstanden. Ein paar Gedanken zum abgelaufenen Jahr
Ende Dezember eines jeden Jahres ist immer die Zeit auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken. Sei es nun im Fernsehen, sei es in diversen Publikationen oder wo auch immer. Dem schließe ich mich diesmal an, da ich einerseits relativ lange Zeit nichts neues auf meiner Website publiziert habe und andererseits ein guter Zeitpunkt ist sich über Vergangenes ein wenig Gedanken zu machen.
Natürlich stand das Jahr wieder voll und ganz im Zeichen von Corona bzw. CoVid 19. Mein Arbeitsumfeld hat sich seit dem Jahr 2020 dramatisch geändert und so sitze ich Tag für Tag in meinem geräumigen aber ziemlich einsamen Arbeitszimmer und arbeite so vor mich hin. Sehr wenige persönliche Kontakte - nur telefonisch oder via Teams oder Skype - und das macht einem auf die Dauer schon ein wenig mürbe. Ich will mich jetzt nicht beklagen, denn andere Branchen oder Berufe hat es wesentlich härter erwischt, aber ich vermisse schon den persönlichen Kontakt. Auch meine Vielfliegerei hat sich damit natürlich erledigt. Ich sehe dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn einerseits war die An- bzw. Abreise zum Arbeitsplatz beim Kunden schon ein wenig anstrengend und ich habe mir dadurch einige tausend Euro an Kosten erspart, andererseits geht mir das Fliegen und die Hektik am Flughafen doch ein wenig ab. Wie auch immer. Die Zeit des ständigen beruflichen Reisens dürfte vorbei sein.
Politisch war es ein äußerst turbulentes Jahr. Mehrfach hat der Bundeskanzler gewechselt, Entscheidungen wurden getroffen, die manchmal zu spät, manchmal zu unüberlegt aber manchmal auch richtig getroffen wurden. Am enttäuschendsten für mich war einerseits die Tatsache, das die Bundespolitik nach wie vor von Korruption, von Freunderlwirtschaft und weit weg von einem neuen Stil ist. Diesen hat es leider nie gegeben und die Enthüllungen, die nach und nach ans Tageslicht kommen, lassen einen wirklich an der Politik zweifeln. Aber dies ist nicht nur in der Spitzenpolitik der Fall, sondern fängt schon auf Gemeindeebene an. Die Sachpolitik rückt in den Hintergrund und es geht oft nur darum, dem anderen eines auszuwischen um selbst besser dazustehen. Trotzdem will ich die Hoffnung nicht aufgeben, das Lehren aus den diversen Skandalen gezogen werden und man sich wieder dem Lösen der aktuellen Probleme konzentriert.
Was mich allerdings, auch persönlich, wirklich betroffen macht, ist die Radikalisierung innerhalb unserer Gesellschaft. Ich bin ein absoluter CoVid19-Impfbefürworter, denn ich bin überzeugt das mein Bruder Richard noch leben würde, hätte es diese Impfung vor seiner Erkrankung gegeben. Anderseits bin ich der Auffassung, das nur die Impfung uns als Menschheit aus der Umklammerung dieses Virus retten kann. Und ich habe auch Verständnis für den Protest von Impfskeptikern und -gegnern. Das ist eine wichtige Errungenschaft unserer Gesellschaft, das man anderer Meinung sein darf, ohne gleich um sein Leben fürchten zu müssen. Aber bitte alles in einem Rahmen, wo man wieder auseinandergehen kann und vernünftig sprechen kann. Leider gibt es eben viele Menschen, die eine Einstellung an den Tag legen, die einer offenen Gesellschaft widersprechen. Es kann nicht sein, das Menschen, die dafür - fast unbemerkt - sorgen, das unser tägliches Leben funktioniert, sowohl körperlich als auch psychisch angegriffen und bedroht werden. Diese Menschen müssen geschützt und die - ich nenne sie mal so - Angreifer müssen in die Schranken gewiesen werden.
Persönlich wurde ich dieses Jahr (wieder einmal) von einer Frau enttäuscht, wo ich große Erwartungen hatte. Nun ja, ich bin ja keine 15 mehr und daher habe ich ja mittlerweile Routine in diesen Dingen. Leider. Aber ich möchte mich nicht beschweren, obwohl in Summe gesehen, dieses Jahr doch ein Jahr der Enttäuschungen war. Sowohl privat, beruflich, sportlich etc. musste ich viele Rückschläge hinnehmen, aber ich hoffe das nächste Jahr wird besser. Denn nach jedem Rückblick kommt eine Vorausschau und diese stimmt einem hoffentlich positiv. So gesehen schaue ich mit Zuversicht in das neue Jahr und freue mich schon darauf.